„Pelamis“ sorgt vor Portugal für Strom


Fünf Kilometer vor der portugiesischen Küste wird eifrig an einer echten Weltpremiere gearbeitet: Strom, der aus der Wellenbewegung des Wassers gewonnen wird. Ein völlig neues Prinzip wird hier getestet und soll im Erfolgsfall sowie bei bestandener Umweltverträglichkeitsprüfung überall an der Algarve zum Einsatz kommen.

Denn die Energie, die Experten dem Wellen-Klima an der Atlantikküste Europas bescheinigen, liegt bei rund 300 Gigawatt. Damit wird Energie aus dem Meer als Alternative immer interessanter und hat bereits ein Aktionsbündnis hervorgebracht, in dem Forschung und Industrie Hand in Hand an Lösungen arbeiten. Die jetzt vor Portugal installierte Anlage gleicht einer Seeschlange und hat daher auch den Namen Pelamis erhalten. Sie besteht aus drei Stahlzylindern, die mit einer Länge von jeweils 30 Metern und einem Durchmesser von stolzen 3,5 Metern senkrecht zur Küste im Meer verankert sind. Die Verbindung zwischen den einzelnen Elementen besteht aus beweglichen Scharnieren. Die Energie der Wellen sorgt dabei für ein andauerndes Auf und Ab der Röhren, das hydraulische Kolben in Bewegung versetzt, die einen Hydraulik-Motor und damit einen Stromerzeuger antreiben. Damit sollen in dieser Anlage zwei Gigawatt erzeugt werden.

Geplant sind in nächster Zeit 28 solcher Seeschlangen vor Portugals Küste. Insgesamt ist das System für alle Küstenregionen geeignet, so auch in Spanien, Großbritannien und Frankreich. Die Technologie ist als Alternative zu Kohle- oder anderen Kraftwerken auch finanziell interessant. Portugal zahlt beispielsweise 20 Cent je Kilowattstunde, die von den Wellen produziert und in das Netz eingespeist wird.

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3 Kommentare zu „Pelamis“ sorgt vor Portugal für Strom

  1. Norbert Adam sagt:

    Vor welcher Küstenregion wird Pelamis eingebaut?
    mit freundlichen grüßen
    norbert adam

  2. andre sagt:

    An der Nordküste – Póvoa de Varzim.

  3. Axel Munack sagt:

    Die 2 Gigawatt sind natürlich ein dicker Tippfehler; Pelamis liefert 0,75 MW. Der geplante Park aus 30 Maschinen bringt dann etwas über 20 MW. Für 2 GW bräuchte man folglich 2667 solcher Geräte.
    Mit freundlichen Grüßen
    Axel Munack

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