Ein Museum für den Fado


Der Fado ist kein Gesang, der Lebensfreude versprüht. Im Gegenteil: Er ist schwermütig, beschäftigt sich mit sozialer Ungerechtigkeit, dem Wunsch nach einem besseren Leben und der unglücklichen Liebe. Entstanden ist diese Form des Gesangs, die sich erst im 19. Jahrhundert auch in der gehobenen Schicht etablierte,? in den Armenvierteln von Lissabon. Die enge Verbindung mit dem Fado wird durch das „Haus des Fado und der portugiesischen Gitarre“ in Lissabon deutlich.

Das „Casa do Fado e da Guitarra Portuguesa“ zeigt die Anfänge des Fado in den einfachen Kneipen auf und zeichnet den Weg und den Erfolg bis in die heutige Zeit nach. Zu sehen sind Bilder und Plakate, unter anderem vom Theater Revista. Dort war der Fado seit 1880 im Programm. 1904 kamen die ersten Schallplatten auf den Markt. Das staatliche Radio brauchte bis 1935, ehe das erste Mal der Fado übertragen wurde. Auch in Kino- und Fernsehproduktionen kam der Fado vor. Diese Kunstform hat im Laufe der Jahre eigene Stars wie Amalia Rodrigues hervorgebracht. Ihnen wie auch den unterschiedlichen Gitarren, die den Fado begleiten, sind eigene Abteilungen des Museums gewidmet.

Das Gefühl der Menschen, die in den Kneipen dem Fado lauschten, kann ebenfalls nachempfunden werden. Ein Fadohaus der 30er Jahre wurde nachgebaut. Früher sangen in den eher dunklen, dafür umso beliebteren Restaurants Künstler, die vom Staat die entsprechende Lizenz erhalten hatten.

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