Der Sklavenmarkt von Lagos


Menschenhandel war in Portugal bis ins 18. Jahrhundert an der Tagesordnung, in einigen Regionen – so den damals noch portugiesischen Kapverden – bis in 19. Jahrhundert hinein. Der Wert, den ein Menschenleben während dieser Zeit darstellte, war nur gering. Zehn Sklaven für ein Pferd war schon ein stolzer Preis und unterstreicht nur wie menschenverachtend gehandelt wurde.

Der Anfang liegt im Jahr 1444. Die beiden Seefahrer Alvaro Fernandez und Diniz Dias hatten den Weg bis in die Senegalmündung geschafft. Ein für damalige Verhältnisse weiter Weg ins Unbekannte. Erstmals traf man auf Schwarzafrikaner. Sie wurden als Beute gesehen, gefangen genommen und diejenigen, die während der Fahrt nicht verstarben, als Beweis für die weite Reise präsentiert. Das geschah in Lagos, damals einer der wichtigsten Häfen des Landes. Das Zollhaus diente seither als Sklavenmarkt.

Der Handel mit Menschen gewann für Portugal schnell an Bedeutung. Er wurde zu einer der Haupteinnahmequellen und damit genauso wichtig wie Gewürze. Der Papst und auch die Christusritter sprachen sich nicht gegen den Sklavenhandel aus, der vor allem über die Kapverden abgewickelt wurde. Handelsplatz für die menschliche Ware war Lagos. Dort, wo die Sklaven verkauft wurden, können heute Ausstellungen bewundert werden. Ein Hinweis darauf, was über Jahrhunderte hier passierte, findet sich nicht.

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