Urteil zum Brückenunglück gesprochen


Den 4. März 2001 werden viele Portugiesen nie vergessen. Eine einst für Eselskarren ausgelegte Brücke über den Rio Douro brach zusammen und riss 59 Menschen in den Tod. Ein Pfeiler hatte der Strömung nach starken Regenfällen nicht mehr standgehalten. Ein Bus und drei Autos, die auf der Brücke unterwegs waren, stürzten in den Fluss. Von den Opfern konnten damals nur 23 geborgen werden.

Das Brückenunglück sorgte 2001 für Aufsehen, den Rücktritt des Ministers für Infrastruktur und bremste die langsam aufkeimende Aufbruchstimmung des Landes empfindlich. Der Einsturz wurde auf natürliche Ursachen zurückgeführt. Anklage wollte das Gericht nicht erheben gegen die Mitarbeiter eines Bauunternehmens, das jahrelang das Flussbett ausgebaggert hatte, sowie Angestellte eines Projektbüros und der Behörde für Straßenbau. Diese Entscheidung der Richter rief landesweit Empörung hervor.

So wurden von den anfangs 29 Schuldigen jetzt sechs Ingenieure angeklagt, die sich nicht an die technischen Normen für eine Autobrücke gehalten haben sollen. Ihnen wurde vorgeworfen, das Unglück mitverschuldet zu haben. Eine Ansicht, die das Gericht nicht teilte und die Angeklagten jetzt freisprach. Das Urteil wird unterschiedlich bewertet. Die Angehörigen der Opfer sind enttäuscht ob des Urteils und der Tatsache, dass keine politischen Entscheidungsträger sich für das Unglück an der 100 Jahre alten Brücke verantworten mussten.

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