Tradition des Glaubens


Der Glaube ist bei den Menschen auf den Azoren fest verwurzelt. Das zeigen nicht nur die prächtigen Kirchen und Kapellen, sondern auch die Feste, die im Laufe des Kirchenjahres gefeiert werden. Einer der Höhepunkte ist das Heilig-Geist-Fest zu Ehren des Heiligen Geistes, dem Espirito Santo, das aus Frankreich stammt und von Königin Isabel de Arago nach Portugal gebracht wurde.

Der ursprüngliche Sinn des Festes lag darin, den Armen und Kranken mit Lebensmitteln zu helfen. Dieser Aspekt findet sich im Reigen der Feiertage auch heute noch wieder. Ebenso die Tatsache, dass ein Bauer einen Tag lang eine Kaiserkrone tragen darf. Der aktuelle Kaiser wird jeweils von seinen Vorgängern bestimmt. Seine Aufgabe ist es, mit einigen Helfern Spenden zu sammeln. Davon werden Brot, Wein und Fleisch gekauft, die von der Familie des Kaisers an die Armen des Dorfes verteilt werden. Gekocht wird auch eine Heilig-Geist-Suppe, an der sich jeder laben darf – auch Touristen sind herzlich eingeladen.

Im Haus des Kaisers, des Imperador, wird ein Altar aufgebaut. Der Weg vom Haus zur Kapelle des Heiligen Geistes, die nur an einem Tag des Jahres geöffnet wird und in jedem Dorf auf den Azoren zu finden ist, ist? festlich geschmückt. Die Prozession, die dann zur Kapelle führt, wird von den Musikvereinen des Ortes begleitet. Ein wunderbarer Anblick für jeden Azoren Urlauber. Der genaue Ablauf und der Umfang der Feierlichkeiten sind von Dorf zu Dorf und von Insel zu Insel unterschiedlich. Das Fest fällt in die Zeit von Pfingsten bis Oktober.

Dieser Beitrag wurde unter Azoren, Umzüge veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar